Färöer, Juni 2006

Der kleine Archipel inmitten des Nordatlantiks ist lediglich mittels zwei kleinen Fluglinien mit Kopenhagen und London verbunden. Ich besuchte die Inselgruppe Ende Juni um Mittsommer, als die Tage lang und die Nächte hell und kurz waren. Das Klima auf den Färöern ist im Verhältnis zu deren nördlicher Lage nahe dem Polarkreis sehr mild da die Inseln mitten im Golfstrom liegen. Nichtsdestotrotz fegen häufig arktische Stürme über die Inseln und verwandeln die See in schwer schiffbare Gewässer. Die Inseln sind die Spitze eines Unterseeplateaus, welches durch vulkanische Aktivität aufgeschüttet wurde. Der vulkanische Ursprung der Insel ist anhand der grün überwachsenen Tafelberge klar zu erkennen. Die bis zu 800 m hohen Felsklippen im Norden des Archipels gehören zu den höchsten der Welt.

Die Inselgruppe gehört geologisch gesehen nicht mehr zum europäischen Kontinent. Politisch gesehen sind die Färöer wie auch Grönland ein unabhängiger Verwaltungsbezirk innerhalb des dänischen Königsreich mit Sitz im dänischen Parlament. Ungleich Dänemark sind die Färöer aber explizit nicht Mitglied der EU da sie deren restriktiven Fischereigesetze nicht akzeptieren wollen. Fische sind neben ein paar Schafe bislang der einzige Rohstoff der Inseln. Die Wirtschaft und das Wohlergehen der Inseln sind wesentlich von der Fischerei abhängig - und da lassen sich die rund 48000 Färinger nicht dreinreden.

Die Färinger sprechen neben dänisch auch ihre eigene Sprache. Färöisch gehört mitunder dem isländischen zu den ursprünglichsten skandinavischen Sprachen. Durch die geographische Isolation der Inseln wurde die Sprache der Vikinger bis in die heutige Zeit erhalten.

Das Reisen durch den Archipel ist erstaundlich einfach. Vágar und Streymoy sowie Esturoy und Borðoy sind dank dänischer Untersützung seit neuem mit tiefen Unterseetunnels verbunden. Die anderen Inseln können mindestens einmal täglich mit kleinen Fähren oder dreimal wöchentlich günstig per Helikopter erreicht werden. Nur Unterkünfte sind ausserhalb der Hauptstadt Tórshavn ziemlich rar. Dank nur wenigen Touristen fand ich immer ein Bred & Breakfast.

Tórshavn

Streymoy

Esturoy

Nördliche Inseln: Borðoy,Viðoy, Kunoy und Kalsoy