Wetter

 

Das Klima ist in Dänemark dank dem Golfstrom sehr gemässigt. Dänemark besteht ja im wesentlichen aus etwas Festland und tausende von Inseln zwischen Deutschland und Schweden. Das viele Wasser trägt zu einem zusätzlichen Temperaturausgleich bei. Trotz nördlicher Lage ist das Wetter weit von den kontinentalen Bedingungen entfernt, die auf gleichem Breitengrad in z. B. Kanada herrschen. Kopenhagen liegt etwa auf gleicher Breite wie Edmonton, AL. Doch dort geht im Winter wohl niemand freiwillig aus dem Haus. Bereits Städte wie Toronto und Montreal weiter südlich haben kilometerlange unterirdische Einkaufslabyrinthe, die die einzelnen Geschäftshauser untereinander verbinden, sodass man den ganzen Tag nicht raus muss, wo gut -30 °C herrschen können.

 

Doch eine Unannehmlichkeit bringt das nordische Meer mit sich: Es windet fast zu jeder Tag- und Nachtzeit. Lediglich im Sommer gibt es ein paar Tage, an denen sich kein Blatt an den Bäumen bewegt. Dänemark gehört zu den windzügigsten Flecken Europas. Man siehe dazu die untenstehende meteorologische Graphik. Sie zeigt die Luftdruckverteilung und Winde an einem normalen Wintertag im Februar. Die roten Pfeile zeigen die Windrichtung und -stärke an. Je roter die Pfeile desto schneller die Luft. Auf die Übereinstimmung der roten Pfeile und Dänemark muss wohl nicht noch speziell hingewiesen werden...

 

 

Vor der Küste Dänemarks stehen so die eine oder andere Windradfarm im Wasser. Ich denke mal, dass die sicher gewinnbringend arbeiten.

 

Auf den Sonnenstand hat das Meer jedoch keinen Einfluss. Der dänische Winter ist dehalb ziemlich rasch zusammengefasst: dunkel und nass. Mir wurde gesagt, dass Dänemark das düsterste aller skandinavischen Länder sei, da hier kaum Schnee liegt, der das bisschen Sonnenschein reflektiert. Das viele Meer rund ums Land verhindert lange Kälteperioden unter null Grad, sodass der Schnee nach wenigen Tagen wieder weggeregnet wird. Im Sommer sind die Tage dafür herrlich lang. Im Juni wird es praktisch nicht mehr dunkel. Die Sonne geht um ca. 23 Uhr unter. Der Horizont behält um Mitternacht eine rötlich-blaue Färbung bevor es um drei Uhr morgens wieder taghell wird. Der Sonnenstand bleibt aber das ganze Jahr über relativ tief und die Sonne kann morgens und abends stundenlang am Horizont entlangkriechen. Die 'Yellow Hour', welche in südlichen Breitengraden vor dem Sonnenuntergang auch wirklich etwa eine Stunde oder weniger dauert, kann hier abendfüllend sein. Dann taucht das klare Sonnenlicht die Landschaft in ein goldenes Licht und das Meer schillert in dieser typisch eisblauen Farbe. Generell kann gesagt werden, dass die Luft hier im Norden trocken und klar ist. Selbst im Hochsommer zeichen sich die Wolken oft gestochen scharf von einem stahlblauen Himmel ab. Diese klare Luft scheint in Mitteleuropa immer seltener zu werden, ist die Feuchtigkeit in der Schweiz ja schon im März so hoch, dass sich Gewitter bilden.

 

Da ich mich für Meteorologie interessiere, habe ich hier noch ein paar Satellitenfotos von interessanten Wetterphänomenen über Dänemark gesammelt:

 

 

Nebel über der Ostsee. Im Lee der Insel Bornholm (Pfleil = Windrichtung) bildet sich eine nebelfreie Zone.

 

 

 

Orkan. Der Wintersturm verursachte schwere Überschwemmungen in England und Dänemark und forderte mehrere Todesopfer. Zudem wurden einige Wälder in Schweden abgeholzt. Die Zündhölzer dürften für einige Zeit ziemlich billig sein...

 

 

Die Bilder auf dieser Seite sind vom Dänischen Meteorologischen Institut.

 
 
 
 
 
 
 
 

updated: April 2, 2005

 

english